Insel Brač - Programm für mehr als einen Urlaub
Ob mit dem Auto oder auf einer Wanderung: Von Bol aus sind auf kurzen Wegen viele interessante Ziele zu erreichen – von Zeugnissen vergangener Tage bis zu höchst lebendigen Naturlandschaften und traumhaften Badebuchten.
Drachenhöhle (Zmajeva spilja)
7 Kilometer von Bol entfernt liegt das kleine Dorf Murvica. Und 200 Meter oberhalb dieses Dorfes ein verlassenes Kloster mit einer alten Höhlenkirche, der „Drachenhöhle - einem einmaligen Denkmal für das Klosterleben der glagolitischen Priester im 15. Jahrhundert. Die Höhle lässt die Geschichte und das Weltbild der Priester durch ihre beeindruckenden Wandreliefs, darunter das Drachenrelief, zu neuem Leben erwachen. Der Zugang ist nur zu Fuß und mit Führern gestattet – der Rundgang gehört zum Pflichtprogramm für alle Brač-Besucher.
Einsiedelei Blaca (Pustinja Blaca)
Zwischen Bol und Milna liegt dieses Kulturdenkmal, das zu den bedeutendsten der Insel zählt. Erbaut wurde sie im 15. Jahrhundert durch kroatische Glagolitermönche, die das Festland auf der Flucht vor den Osmanen verlassen hatten. Dieser mystische Ort hat bis heute nichts von seinem Zauber verloren. Ein Großteil des Inventars wurde erhalten, darunter die Klosterbibliothek mit 11.000 Bänden, noch immer beherbergt der Komplex eine alte Sternwarte. Und auch Uhren- und Waffenliebhaber kommen in einer interessanten Ausstellung auf ihre Kosten.
(Besuch nach Voranmeldung: Tel. 021/63 08 25, Eintritt 20 Kuna)
Vidova Gora
Von dieser Hochebene aus, mit 778 Metern die höchste Erhebung von Brač, genießt man einen einzigartigen Blick. Man kann nicht nur die ganze Insel sehen. Im Osten ragt die Küstengebirgskette des Festlands auf, im Süden die zerklüftete Küste der Nachbarinsel Hvar. Und bei guten Wetterbedingungen kann man sogar bis nach Italien sehen, dann zeichnet sich der Monte Gargano am Horizont ab. Der Gipfel wurde in der Geschichte oft als heilige Stätte gesehen, die Ruinen der Kapelle St. Vid etwas abseits des Gipfels geben davon Zeugnis. Der Aufstieg von Bol dauert ca. zwei Stunden und bietet einen interessanten Querschnitt durch die Karst- und Waldlandschaften der Insel.
Bračer Marmor
Für ihren „Marmor“ - eigentlich ein Kalkstein - ist die Insel weltweit berühmt. In zahlreichen Bauwerken rund um den Globus ist er zu finden – selbst beim Bau des Weißen Hauses in Washington kam der Bračer Marmor zum Einsatz, weil er günstiger als echter Marmor ist, sich leichter verarbeiten lässt und seine typische helle Farbe länger behält. Auch überall auf Brač strahlen Kirchtürme und andere Baudenkmäler in dem typischen Weiß des Gesteins. Für einen Ausflug lohnen sich besonders der Glockenturm von Lozisca, erbaut im 19. Jahrhundert vom kroatischen Bidhauer Ivan Rendic, und das Mausoleum der Familie Petrinovic in Supetar befindet.
Wer die Herkunft des Marmors entdecken will, kann die wichtigsten Steinbrüche besichtigen - in der Umgebung von Pucisca, Selca, Postira, Splitska und Donji Humac.
Verborgene Schätze
Die Zahl der frühchristlichen und altkroatischen Kirchen ist so groß, dass viele von Touristen gar nicht wahrgenommen werden, weil sie schwer erreichbar oder nicht ausgeschildert sind. Insbesondere die meist sehr kleinen altkroatischen Kirchen des 8. bis 11. Jahrhunderts warten im wahrsten Sinne des Wortes darauf, entdeckt zu werden. Neben Sv.Duh in Skrip, der Michaelskirche von Donj Humac und der winzigen Sv.Juraj oberhalb der Straße nach Postira existieren ca. 20 bis 30 weitere Kirchen aus der Zeit vor 1000, die sich nur mithilfe guter Karten und längerer Fußmärsche erreichen lassen, dafür aber mit exklusiven Eindrücken aufwarten.
Das Städtchen an der Nordküste, mit ca. 3.000 Einwohnern größter Ort auf Brač, empfängt Besucher mit der idyllischen Atmosphäre seines Hafens und beeindruckenden Bauschätzen. Die alte Pfarrkirche mit ihrer monumentalen Treppe wurde 1733 erbaut und 1887 erweitert. Im Innern birgt sie Gemälde des einheimischen barocken Malers Feliks Tironi und die barocke Pala eines unbekannten venezianischen Malers. Auch der Friedhof ist mit einigen sehenswerten Grabmälern einen Rundgang wert.
Postira
Ebenfalls an der Nordküste liegt diese Hafenortschaft. Besonderes Highlight ist die Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert, von der heute allerdings nur noch die wehrhafte Apsis in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. Im Innern findet man einen gemalten Kreuzweg sowie einige Gemälde der venezianischen Barockschule. Auch das Umland von Postira bietet interessante Eindrücke. Im Hinterland erstreckt sich ein fruchtbares Tal, in dem Wein und Gemüse angebaut werden, in den umliegenden Steinbrüchen wird Marmor gewonnen. In der Lovrecine-Bucht östlich von Postira stehen zudem die Ruinen einer großen frühchristlichen Basilika aus dem 5. und 6. Jahrhundert.
Povlja
Diese kleine Ortschaft liegt in der gleichnamigen Bucht an der Nordostküste der Insel. Wer besondere Strände sucht, wird hier fündig: Die umliegenden malerischen Buchten Travna, Smokvica, Ticja Luka und Tatinja sind immer einen Badeausflug wert. Für Kulturinteressierte bietet Povlja eine Basilika aus frühchristlicher Zeit, die in großen Teilen bis heute erhalten ist, und angrenzend Teile eines Klosters und einen Wehrturm.
Škrip
Als erste Ansiedlung auf Brač bietet Škrip einen bunten Querschnitt durch die bewegte Geschichte der Insel. Zusammengefasst ist sie im Heimatmuseum, das im bildschönen alten Kastell der Familie Radojković untergebracht ist. Direkt nebenan finden sich Zeugnisse aus frühesten Zeiten: Die gut erhaltene „Megalit-Mauer“ umschloss in vorrömischer Zeit die Siedlung der Illyrer.
Nicht nur für Segler ist die Milna-Bucht, Bračs einziger echter Yachthafen, ein lohnendes Ziel. Die an das natürliche Hafenbecken angrenzenden sanften Buchten bieten viele schöne Badestrände mit Sand und Kies. Im Ort sind die Pfarrkirche monumental barocke „Mariä Verkündigung“ von 1783 und das Kastell der Familie Cerinic einen Besuch wert. Und wer gerne Fisch mag, wird sich in den exzellenten Hafenrestaurants sicherlich wohlfühlen.
Nerezisca
Der ehemalige Verwaltungssitz der venezianischen Besatzer thront in fast 400 Metern stolz über der Mitte der Insel. Der Aufstieg lohnt sich: Hier können Sie den Fürstenhof, in dem schon die Dogen genächtigt haben, genauso besichtigen wie die beiden Kirchen Sv.Marija mit einem imposanten, weithin sichtbaren Spitzhaubendach und in ihrer ursprünglichen Form erhalten Sv.Petar aus dem 14. Jahrhundert.