Bol auf Brac
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Eine Geschichte, die noch heute bewegt

Geschichte zu Bol Der kulturelle Reichtum von Bol und Brač hat viele Wurzeln: Unterschiedlichste Völker kamen und gingen und hinterließen hier ihre Spuren.
Wie an vielen Orten Dalmatiens siedelten auch in Bol schon früh Illyrer und Römer. Die Illyrer siedelten im 2. Jahrhundert vom Festland über und bevölkerten Brač als Viehwirte. Die Römern folgten ihnen nach, sie prägten Bol mit Einzelgehöften („villae rusticae“) ein Wasserspeicher die eindrucksvolle Festung Kostilo – und den Namen: „Bol“ kommt von dem lateinischen Wort „vallum“: „Graben", „Schanze", „mit der Erde befestige Siedlung".
Zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert errichteten übergesiedelte Kroaten eine weitere Befestigungsanlage in Bol. Im Zuge der Sarazenenplünderungen flohen sie in die Berge und blieben dort bis ins 12. Jahrhundert hinein. Aus dieser Zeit stammt auch die erste schriftliche Erwähnung Bols.
Mit dem 8. Jahrhundert begann eine lang währende Wechselherrschaft zwischen verschiedensten Volksstämmen: Franken, Venezianer, Kroaten sowie Byzantinern und ab dem 15. Jahrhundert auch der Republik Dubrovnik. Insbesondere die venezianischen Herrscher konnten immer wieder auf Brač Fuß fassen: In ganz Dalmatien war Italienisch bis ins 19. Jahrhundert offizielle Amtssprache, bis in das 20. Jahrhundert war ein großer Teil der Bevölkerung italienischsprachig – erst nach dem 2. Weltkrieg kam es zu einer großen Auswanderungswelle. Im Jahr 1805 wurde Dalmatien von Napoleon erobert und für Frankreich beansprucht, diese Zeit war von umfassenden Reformen im Schulwesen und in wirtschaftlichen Belangen gekennzeichnet.
Doch auch diese Phase währte kurz: Nach englischen und russischen Eroberungs-Intermezzi fiel die Insel als Ergebnis des Wiener Kongresses 1815 unter österreichische Herrschaft. 1823 wurde Brač in 7 Gemeinden aufgeteilt: Eine von ihnen war Bol.
Der Zusammenbruch von Österreich-Ungarn nach dem Ersten Weltkrieg bedeutete neue Herrscher für Brač, Dalmatien gehörte nun zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen – später das Königreich Jugoslawien.
Im Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1941 und 1943 große Teile des Küstengebiets und der vorgelagerten Inseln von den Truppen Mussolinis besetzt. Nach dem Sieg der jugoslawischen Partisanen unter Tito wurde Brač 1944 wie der Rest Dalmatiens in die Teilrepublik Kroatien integriert und damit Teil von Jugoslawien. Mit der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens 1991 gehörte Brač zum Gebiet des neuen Staates.
Zum touristischen Reiseziel ist Bol erstmals in den 20ern des 20. Jahrhunderts geworden, wie im Rest Dalmatiens begann sich der organisierte Tourismus aber erst in den 60er Jahren richtig zu entwickeln.